Mittwoch, 13. August 2014

Vorbereitungsseminar

Vom 17. bis zum 25. hatte ich jetzt mein Vorbereitungsseminar im Tagungshaus des CVJM in Kassel. Neben dem Wiedersehen mit meinen Mitvolis und dem Kennenlernen der 22 weiteren Freiwilligendienstler des CVJM (diese gehen nach China, Indien, Äthiopien, Togo, Ghana, Chile und Costa Rica) stand uns ein ziemlich volles Programm bevor. 


Das sind alle 33 Freiwilligendienstler für dieses Jahr

In den ersten Tagen ging es um unsere Motivation das Auslandsjahr zu machen und um unsere Ängste und Befürchtungen. Am Sonntag war dann Zeit in den Ländergruppen durch Kleinreferate das jeweilige Land besser kennen zu lernen. Die freie Zeit zwischen den Einheiten wurde zum Indiaka - Spielen, Schwätzen (Ja, ich weiß das ist schwäbisch, aber bei den vielen Schwaben verlernt man ganz und gar das 'richtige' deutsch :b) , oder zum Kartenspielen benutzt. Da diese Zeit relativ kurz war wurde die Nacht bei so einigen - mich eingeschlossen - zum Tag. UNO - Extreme; Bohnanza; Gärmsch; Wizzard etc. wurden auch schonmal bis 2 Uhr Nachts gespielt.. 

Noch einen kleinen Moment miteinander quatschen und schon war's 3..... Nach dem Motto "Schlaf wird überbewertet" habe ich auf jeden Fall die 9 Tage dennoch richtig gut überstanden.


In der ersten Organisationseinheit war dann der FSJ - Vertrag auszufüllen und wir bekamen unsere Flugtickets :)
Ein mega cooles Gefühl, diese endlich in der Hand zu halten - Freude pur!!

Dann ging es die Tage noch einmal um den restlichen organisatorischen Kram - Packliste, Gastgeschenke, Vorgehen im Fall von Krankheit oder Unfall, und und und...

Dann war Entwicklungspolitisches Engagement das Thema des nächsten Tages. 
Das Mitarbeiterteam hatte für uns ein Simulationsspiel vorbereitet. Hierbei wurden wir in drei Ländergruppen (Japan, Indien, Togo) und eine Gruppe "UNO" und eine Gruppe "Presse" eingeteilt. Ziel des Spiels war es nun, in den Ländergruppen verschiedene Formen (Rechtecke, Kreise,....) aus Blättern zu produzieren, um diese bei der Bank gegen Geld einzulösen. Allerdings konnte nicht jedes Land einfach loslegen mit der Produktion, sondern musste sich von den anderen Ländern Materialien ertauschen. Und wie es in der richtigen Welt nunmal so ist, waren die Rohstoffe ungleich verteilt - Japan war als Industriestaat voll ausgestattet während Togo nahezu keine Rohstoffe hatte. Es stellte sich dann im Verlauf heraus, dass Togo und Indien Schulden an Japan zurückzahlen mussten und daher das Minus auf den Konten immer größer wurde.....Des Weiteren war es in einem Land nur dem Diplomaten und dem Businessman möglich den Tisch zu verlassen um zu verhandeln.
Wir hatten alles andere als "Spaß" bei diesem Spiel, ganz einfach deswegen, weil es von Grund auf unfair aufgezogen war. So musste mit Hilfe von Korruption versucht werden an Geld zu kommen. Es wurde also hitzig und laut diskutiert und jeder wurde seiner Rolle absolut gerecht.

In der Auswertung hat man dann beim Reflektieren gemerkt, inwiefern das Spiel mit der aktuellen Wirtschaftssituation übereinstimmt... In dieser Hinsicht war es also echt gelungen! Und es war schon beängstigend zu sehen wie ungerecht unser Wirtschaftssystem doch ist.

Dann kam die letzte Orga-Einheit für uns... Nun sollte vorläufig erst einmal geklärt werden welche Volis von uns sich vorstellen könnten die zweite Hälfte des Jahres entweder in Trujillo oder Arequipa zu verbringen und dort zu arbeiten. Am nächsten Tag wurde uns dann Bescheid gegeben - und es steht für mich erst einmal fest, dass ich das ganze Jahr über in Lima bleiben werde. Das bedeutet, dass ich zur Hälfte meines Jahres eine neue Gastfamilie bekommen werde. 

Am letzten ganzen Tag ging es dann um Interkulturelles Lernen - also um die Themen Kultur, Kulturschock, ... - auch in diesem Block gab es ein Simulationsspiel, was uns gezeigt hat wie verschieden die Kulturen doch sein können, auch wenn sie noch so einfach aufgebaut sind und eigentlich nicht wirklich viel zu beachten ist. 
So wurden wieder 2 Gruppen gemacht, die jeweils eine eigene Kultur vorgestellt bekamen, die sie leben sollten. Nun wurden nach einiger Zeit zwischen den beiden "Völkern" Volontäre ausgetauscht, die dann in der anderen Kultur zurecht kommen sollten - die absolute (!!!!!) Überforderung. Selbst die letzten Volis die ausgetauscht wurden (unter anderem auch ich) hatten riesige Schwierigkeiten, obwohl man sich nach Rückkehr der Volis in der Kultur kurz austauschen durfte, um seine Erfahrungen von 'drüben' zu teilen.
Das war ein Kulturschock pur!
Da hoffe ich nur, dass auch wenn die peruanische Kultur etwas komplizierter sein mag als die im Spiel, sie mich nicht vor solch große Probleme stellt.

Am Abend gab es dann die Abschlussfeier mit leckerem Fleisch vom Grill und danach dann verschiedensten lustigen Spielen. Auch dieser Abend wurde länger und länger und wurde so voll und ganz ausgereizt :)
Freitag ging es dann nach einer Auswertung und dem Mittagessen wieder gen Heimat.

Das Seminar war also eine absolut mega geniale Zeit mit vielen tollen Menschen, die voll gut getan hat!


Das Musizieren kam beim Seminar natürlich auch nicht zu kurz: 
Hier die spontane Band mit Volis aus Ghana, Chile und Peru
                 




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