Im Monat März war für uns Volis fast keine Arbeit angesagt.
In der ersten Woche führen wir auf unser Zwischenseminar an den Rand des Dschungels nach La Merced, das liegt gut 8 h von Lima im Landesinneren. Diese Woche war zwar noch kein Urlaub, aber es war trotzdem sehr sehr entspannend und gewinnbringend mal aus Lima für die Seminarwoche herauszukommen.
Jeden Morgen hatten wir eigentlich mit Nebel verhangenen Himmel über uns, bis dann schließlich die Sonne raus kam und dafür sorgte, dass das Wetter richtig gut wurde.
Wir waren dort komplett von der Zivilisation abgeschottet. Gewohnt haben wir nämlich in einem Camp, was keine Starßenanbindung hatte. Um dort rein zu kommen mussten wir in einem Käfig über einen breiten Fluss gefahren werden und anschließend nochmals etwa 10 min einen Hügel rauflaufen.
So sah das Camp aus:
Und hier in diesem Haus haben wir geschlafen...
Zeit zum Ausruhen in Hängematten gab es auch, direkt an unserer kleinen Lagune mit Inselchen..
Und so sieht dann Dschungel aus....
Ein Bild für BVB - Weltweit durfte natürlich nicht fehlen...
Verabschieden hatte der Dschungel auch im Programm: Mit einem spektakulären Licht am Abfahrtsabend sagte er uns "Tschüss"....
Nach der Woche Seminar wurden wir dann direkt in unseren echt verdienten Urlaub entlassen. Nun ging es drei Wochen für mich auf Entdeckungsreise in dem Land, was nun schon mehr als nur eine zweite Heimat für mich ist.
Sonntag 08.03.:
Ankunft in Lima am frühen Morgen, nun ging es erst einmal zum CV unser Gepäck loswerden, denn ich wollte mit Marvin noch in den Morgengottesdienst gehen. Nach geistlichem Frühstück sind wir dann schnell nach Hause gefahren, um unsere Rücksäcke umzupacken. Denn schon am späten Nachmittag - um 17:30 - ging es für uns mit dem Bus weiter nach Arequipa (das liegt 16 Busstunden südlich von Lima auf 2.300 m).
Montag 09.03. - Dienstag 10.03.:
Angekommen in Arequipa haben wir erst einmal unsere Hospedaje, also unsere Unterkunft bezogen. Danach ging es in einer wunderschönen Stadt auf Erkundungstour.
So sah sie aus die Hospedaje...
In einem altmodischen, mit ganz dicken Wänden gebautem Haus hatten wir dann folgendes Zimmer:
Arequipa ist die wohl zweitgrößte Stadt Perus mit etwa 1 Millionen Einwohnern. Man nennt sie auch "Die weiße Stadt", weil ihr Stadtkern förmlich weiß ist (die Häuser und Gebäude dort). Ihre Altstadt ist richtig schön anzusehen und ist komplett, wie man sowas aus Deutschland kennt, mit ordentlichem Kopfsteinpflaster versehen - einfach nur toll! :)
Mittwoch 11.03.:
Nun brachen wir in den nahe gelegenen Colca Canyon auf. Dies ist der zweittiefste Canyon der ganzen Welt zuerst fuhren wir auf 3.600 m in die Stadt Chivay die im Colca Valley, also noch nicht im Canyon liegt. An dem Abend sind wir dann noch in die Thermalbäder gegangen und haben in von Vulkanen erwärmtem Wasser gebadet.
Das gab's dort in Chivay zu sehen:
Donnerstag 12.03.:
Heute sind wir auf einen Aussichtspunkt auf schlappe 4.910 m hoch gefahren. Dort ist der Aussichtspunkt der Vulkane zu finden. Das Wetter gab uns von dem ca. 2 1/2 h, die wir dort oben waren zumindest gut eine Stunde schöne Aussicht.
Nachdem wir wieder unten in Chivay angekommen waren, sind wir quasi direkt mit einem Bus weiter nach Cabanaconde gefahren. Das liegt so ziemlich am Ende des Canyons, zumindest am Ende was gut zu erreichen ist. Dort kamen wir nachts an und mussten leider feststellen, dass aufgrund von Gewitter kein Strom zur Verfügung stand.
Allerdings waren wir in einem so schnuckeligen Hostel untergebracht, dass das nicht sonderlich schlimm war. Hier gab es nämlich köstliches Essen!!
Freitag 13.03.:
Halbwegs früh sind wir heut aufgestanden, um mit einem Bus zum Aussichtspunkt "Cruz del Condor" zu fahren, wo man am besten die größten Vögel der Welt bestaunen kann - den Kondor.
Leider hatten wir heute kein Glück. Die 3 1/2 h, die wir dort oben auf 3.800 m waren, waren wir ununterbrochen in einer gewaltigen Nebelschicht und haben etwa 15 m weit in den Canyon schauen können.
Nun mussten wir uns entscheiden. Wir wollten unbedingt in den Canyon hinabsteigen zu einer wunderschönen Oase. Allerdings ebenfalls Kondore zu sehen kriegen.
Also blieben wir auch noch die nächste Nacht dort.
Samstag 14.04.:
Heute Morgen ging es dann Ultra früh aus dem Bett raus. Frühstück um 6 Uhr morgens. Dann direkt mit dem Bus hinauf zum Cruz del Condor. Und nach etwa 10 Minuten dort zeigte sich der erste Kondor. Für ca. 2 h haben wir dann zwischenzeitlich sogar bis zu 5 Condore.
Wie das dann aussah seht ihr hier:
Am frühen Mittag machten wir uns dann auf und stiegen die 1.200 Höhenmeter in die Oase in den Canyon hinab.
Hier unten verbrachten wir dann den späten Nachmittag und übernachteten dort auch..
Hier haben wir dann übernachtet:
Und so sah es dann am Flussufer aus ...
Sonntag 15.03.:
Heute ging es wieder früh raus aus'm Bett. Denn uns stand das als Aufstieg bevor, was wir am Vortag hinabgestiegen sind. In Bestzeit von gut 2 3/4 Stunden rannten wir förmlich hoch. In der Essenspause, die wir auf der Hälfte machten bebte zunächst leicht die Erde und dann flog uns erst ein Condor über dem Kopf hin und her und kurz drauf sogar zwei.
Oben angekommen mussten wir dann schnell unseren Bus bekommen, der uns aus Cabanaconde wieder zurück nach Arequipa brachte. Dort schlossen sich uns dann Manu, Jonas und Lena an.
Montag 16.03.:
Heute war Vorbereitungstag. Vorbereitung für ein wahnsinns Ereignis. In den nächsten zwei Tagen haben wir nämlich vor, den Chachani - einen 6.075 m hohen Vulkan - zu besteigen.
Dienstag 17.03. - Mittwoch 18.03.:
Der Versuch den Chachani zu erklimmen erwies sich leider schwieriger als erwartet. Zuerst ging es mit einem Jeep auf 5.00 m und dann von dort aus zu Fuß ins Zwischenlager auf 5.250 m. Dort nahmen wir das Abendessen zu uns und merkten, dass die Höhe doch schon gewaltig ist. Ich hatte so starke Kopfschmerzen wie noch nie in meinem Leben. Wir hatten dann gut 6 Stunden Zeit um uns auszuruhen und zu schlafen. Ich hatte Glück und konnte gut 5 Stunden schlafen. Dann, um 01:30 morgens ging es los. Wir begannen mit dem Aufstieg.
Stück für Stück kämpften wir uns den Berg hoch. Meine Kopfschmerzen waren glücklicherweise erst einmal weg. Dann schlug das Wetter um und es fing an zu schneien. Um 03:30 Uhr erreichten wir etwa die Höhe von 5.500 m und damit die Schneegrenze. Hier mussten wir dann einen weiteren Teil unseres Equipments einsetzen: Es hieß - Steigeisen aufziehen. Nach einer mini Verschnaufpause ging es dann über die Schneefelder weiter den Berg rauf.
Mit jedem Schritt würde es schwieriger, die Kopfschmerzen kamen zurück und zwar noch einmal stärker und das Gefühl brechen zu müssen. Auf etwa 5.650 m musste ich dann passen. Ich traf die Entscheidung den Rückweg anzutreten, um nicht meine Gesundheit auf's Spiel zu setzen. Kurz vor mir, bevor es auf den Schnee ging, waren schon Jonas und Lena umgekehrt. Runter ging es dann schnell. Bis zum Lager brauchte ich etwa 30 Minuten. Letztendlich haben es nur Manu und Marbin geschafft bis zum Gipfel auf über 6.000 m zu kommen. Dann ging es mit riesem Kampf wieder die 250 Höhenmeter zurück zum Jeep. In der Zeit hatte ich es dann doch nicht unterdrücken können dreimal mich zu übergeben. Am Jeep angekommen, ging es dann so schnell wie es die "Straße" auf der es wieder runter ging zuließ, runter vom Berg wieder nach Arequipa.